Hollabrunner Waald
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Grüne Lunge - wovon sprechen wir eigentlich?

Inmitten des Weinviertels, sehr zentral gelegen, erstreckt sich von Hollabrunn bis nach Ernstbrunn in west-östlicher Richtung ein etwa 115 km² großes Waldgebiet.

Durch seine Größe, Lage und Artenvielfalt ist dieser Wald ein ernstzunehmender ökologischer Faktor nicht nur für die Region. Viele seltene und gefährdete Arten finden hier gerade noch das Umfeld, dass sie zum Leben brauchen. Jeder noch so kleine Eingriff in das Ökosystem Wald kann dazu führen, diesen Lebensraum unwiederbringlich zu zerstören.

Was heißt „grüne Lunge“?

Als „grüne Lunge“ bezeichnete man ursprünglich große Grünanlagen und Parks in einer Großstadt – vom Central Park in New York über den Tiergarten in Berlin bis zum Stadtpark in Graz. Diese Umschreibung dürfte auf den englischen Staatssekretär William Pitt zurückgehen, welcher bereits im 18. Jahrhundert in seinen Reden immer wieder ausführte „dass die Parks die Lungen von London seien“.

Später wurde der Regenwald Amazoniens „grüne Lunge der Erde“ genannt, und so der Begriff auch auf große, in sich geschlossene Waldgebiete ausgedehnt.

Durchaus zu Recht, denn unsere Wälder erfüllen mehrere wichtige Funktionen. Mit ihren Blättern und Nadeln gelingt es den Bäumen, große Mengen an Staub aus der Luft zu filtern. Nadelbäume wie die Fichte schaffen jährlich etwa 30 Tonnen pro Hektar, Laubbäume wie die Buche sogar 70 Tonnen.

Noch wichtiger ist die Funktion des Waldes als CO2 –Senker. Bäume können die Nährstoffe im Boden nicht direkt „verdauen“ – sie müssen erst verarbeitet werden. Das geschieht in den Baumkronen, wo in den Blättern mit Hilfe von Sonnenlicht Kohlenstoffdioxid aus der Luft und Wasser aus dem Boden zu Glukose umgewandelt werden.

Dabei wird ein sehr wichtiges Nebenprodukt an die Luft freigesetzt – reiner Sauerstoff. Im Falle einer etwa hundertjährigen Buche immerhin 1,7 kg pro Stunde – soviel wie fünfzig Menschen zum Atmen brauchen.

Schon diese zwei Punkte zeigen, dass große Waldflächen für das Weltklima heute wichtiger denn je sind – viele Wissenschaftler sind sogar überzeugt, dass Waldschutz die einfachste und realistischste Maßnahme zum Klimaschutz ist.

Zusätzlich sind die Wälder und besonders der Waldboden ein Filter für Niederschläge. So sorgen sie neben der Passage durch Gesteinsschichten für sauberes Quellwasser. Durch Beschattung und Verdunstung schafft die Vegetation der Wälder ein ausgeglichenes regionales Klima.